Zuchtziel

§ 523a Zuchtziel, einschließlich der Rassemerkmale

(im Sinne der Verordnung über Zuchtorganisationen)

 

Für die Zucht von Shetland Ponys in Deutschland gilt folgendes Zuchtziel:

 

Rasse : Shetland Pony

 

Herkunft: Shetland-Inseln

 

Größe : dreijährig nicht über 105 cm

            vierjährig und älter nicht über 107 cm

 

Farben: alle, keine Tigerscheckung

 

Gebäude

 

Kopf:  kleiner, gut getragener und proportionierter Kopf mit breiter Stirn; großes, intelligentes, dunkles, freundliches Auge; kleine, aufgestellte, nicht zu eng stehende Ohren, genügend lange Maulspalte; große Nüstern; Zähne und Kiefer müssen korrekt sein.

 

Hals:  kräftig; nicht zu tief angesetzt, mit dichter Mähne

 

Körper:  Rechteckformat; Schulter schräg platziert; breite Brust; tiefgeripptes Mittelstück; nicht zu kurze Kruppe; gut bemuskelte Hinterhand; gut behaarter Schweif

 

Fundament: kräftig, korrekt; kurzes, kräftiges Röhrbein; harte, runde Hufe

 

Bewegungsablauf:   korrekt, raumgreifend, elastisch und leichtfüßig

 

Einsatzmöglichkeiten:  kleines Reit- und Fahrpony; besonders als Anfangspony für Kinder geeignet

 

 

Besondere Merkmale:  klug, genügsam, langlebig, fruchtbar und robust; gutartiges Temperament.

 

(Quelle: Zuchtverbandsordnung der FN)

 

Zuchtgeschichte

Quelle: www.mappery.com
Quelle: www.mappery.com

Das Shetlandpony stammt von der Inselgruppe der Shetlandinseln. Die Inseln haben ein extrem maritim geprägtes feuchtes Klima mit gemäß an der geografischen Breite vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern. Starkregenfälle, Stürme und Nebel sind allerdings sehr häufig. Infolge der ungünstigen Klima- und Bodenverhältnisse fand auf den Inseln eine Auslese statt, die zu kleinen widerstandsfähigen Ponys führte. 

In der Eiszeit waren die Inseln wegen des damals etwa 100 m niedrigeren Meeresspiegels untereinander verbunden, hatten jedoch keine Verbindung zum Festland. Deshalb sind von den Shetlands auch keine Wildpferdfunde bekannt. Urzeitliche Menschen siedelten sich aus demselben Grund nicht an. Seit der Steinzeit sind die Shetlandinseln bewohnt. Die ersten Pferde wurden vermutlich von den Picten eingeführt, die seit etwa 500 vor Christus nach Schottland kamen. Sie waren nach Abbildungen aus jener Zeit sehr unterschiedlich, teilweise sehr edel und größer als das Shetlandpony und wurden häufig im Tölt abgebildet.

In der Altsteinzeit waren in Nordostschottland (Caithness) Wildpferde vom Shetlandponytyp weit verbreitet. Zur Zeit der römischen Besetzung (1.–4. Jahrhundert nach Chr.) war ein im Typ des Shetlandpony stehendes Zwergpferd in Schottland weit verbreitet. Sehr wahrscheinlich stammen die Shetlandponys von diesen Schottischen Zwergpferden ab. Jedenfalls ist nachgewiesen, dass schon in vornormannischer Zeit Pferde auf den Shetlandinseln vorhanden waren. Ponys aus der Früheisenzeit waren unter 102 cm groß. Als die norwegisch/dänischen Normannen die Shetlandinseln zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert eroberten, brachten sie auch größere Pferde aus ihrer Heimat mit, deren Einfluss im modernen Shetlandpony aber nicht mehr zu erkennen ist. Die damaligen Ponys waren teilweise über 112 cm groß.

 

Im Mittelalter waren die Shetlandponys unter dem Begriff Sheltties bekannt. Etwa 1700 waren sie 91–102 cm groß, die kleinsten lebten auf den nördlichen Inseln Yell und Ulst. Eine Bedeutung außerhalb der Inselgruppe hatten diese Ponys zunächst nicht. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie wegen ihrer geringen Größe als Grubenpferde eingesetzt.

Quelle:commons.wikimedia.org
Quelle:commons.wikimedia.org
Quelle:hayling.co.uk
Quelle:hayling.co.uk

Die Preise stiegen deshalb zwischen

1840 und 1890 von 5£ auf 35£.

Bis etwa 1950 ist die Shetlandponyzucht frei von fremden Bluteinflüssen geblieben. Da die größeren Ponys sich besser verkaufen ließen, verblieben die kleineren Ponys als Zuchtbasis auf der Insel. Das führte dazu, dass die Ponys 1940 kleiner waren, als sie 1910 gewesen waren. Um 1950 herum wurden deshalb mehrere größere Pferde eingeführt, um diesen Trend entgegenzuwirken. 

Die Nachzucht ging meist ein, da ihre Konstitution nicht hart genug für das Klima war. Ausnahmen von dieser Regel sind der Sumburgh-Stamm und der Fetlar-Stamm. Auf der Halbinsel Sumburgh, die zur Hauptinsel Mainland gehört, entstand durch die Einkreuzung von Norwegischen Fiordpferden der Sumburgh-Stamm mit einer Widerristhöhe von etwa 130 cm. Der elegantere und schnellere Fetlar-Stamm der Insel Fetlar mit einer Widerristhöhe von etwa 125 cm entstand dadurch, dass ein Mustanghengst und ein Araber erfolgreich eingekreuzt wurden.

Lord Londonderry begann 1870 auf dem Gestüt Bressay den ursprünglichen Typ des Shetlandponys planmäßig weiterzuzüchten. Sein Gestüt wurde 1899 aufgelöst, die Tiere blieben aber der Shetlandponyzucht erhalten. Ponys aus dieser Zucht bildeten die Grundlage zahlreicher Reinzuchten außerhalb der Shetlandinseln.

Das Stutbuch der Shetland Pony Stud Book Society wurde 1890 begründet und 1971 geschlossen, seitdem wird in Reinzucht weitergezüchtet.

(Qulle Wikipedia.org)