Haltung

 

 

Wie fast alle Tiere leiden die heutigen Tiere nicht an Mangelerscheinungen, sondern an Wohlstandserkrankungen und dies gilt ganz besonders für die Robustrassen.

Der Mensch darf nicht von sich auf das Tier schließen, so sagen einige:

Draußen ist es doch so kalt, in der Box ist es doch viel wärmer.

Ja, so empfinden wir Menschen, aber für ein Shetty wäre eine 24 Stunden Boxenhaltung eine Qual, aus der so mache Krankheit entstehen kann.

• Es kann seinem Bewegungsdrang nicht nachgehen und beginnt zu Koppen oder Weben (Hospitalismus)

• Es kann keine Sozialkontakte eingehen, eine Herde gibt Sicherheit, Partnerschaften entstehen, es wird sich gegenseitig gekrault, es entstehen ausgeglichene Charaktere.

• Dem Pony ist viel zu warm, es schwitzt und das Fell ist durch und durch nass, wenn dann die Temperaturen mal unter Null gehen trocknet das Pony, aber das Fell ist verklebt und kann sich nicht aufstellen. Das Pony friert und bekommt eine Erkältung.

• Durch den Urin und die Bollen entsteht Ammoniak. Dieses Gas ist schwerer als Luft und setzt sich am Boden ab, die Box füllt sich wie eine Badewanne. Nun legt sich das Pony zum Schlafen nieder und ist gezwungen diese Gase einzuatmen, diese Gase schädigen die Lungen unserer Lauftiere so stark, dass Erkältungen, Bronchitis und am Schluss eine irreparable Lungenschädigung (Dämpfigkeit) entsteht.

 

 

Deshalb sind bei uns die Boxen selten in Gebrauch, wir nutzen sie nur für die individuelle Kraftfutterzuteilung und unsere tragenden Stuten kommen gegen Ende der Tragzeit nachts in die Box.

Die restlichen Tiere sind in der sogenannten Offenstallhaltung/Robusthaltung/Gruppenhaltung.


In dieser Haltungsform kann das Tier zwischen Box/Zelt/Unterstand und Auslauf frei wählen. Bei uns werden die Zelte/ Unterstände nur bei sehr starken Wind oder im Sommer als Schutz von den Tieren genutzt. Oder wie hier zu sehen, als Treff für eine gemeinsame Fresspause.

Fütterung

Das Auge des Herrn füttert das Pferd/Pony!

Diese alte Weisheit ist immer noch aktuell. Die Aussage:

"Ein Shetty ist anspruchslos und genügsam" ist nur fast richtig.

Sie haben die gleichen Ansprüche wie ein großes Pferd, sind aber leichter zu überfüttern. Hier raus kann die sogenannte "Rehe" entstehen. Rehe ist eine Stoffwechselerkrankung, über die man heute weiß, dass sie durch Fruktane (Zucker), die beim Wachstum der Pflanze gebildet werden, ausgelöst wird. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Entzündung der Huflederhaut, die die Verbindung zwischen Hufbein-Aufhängung und Hornkapsel schädigt. Sollte diese Verbindung vollständig zerstört sein, bricht das Hufbein durch die Sohle, was den Tot des Tieres bedeuten würde

 

Was braucht es wirklich:

 

• Heu/ Heulage:

-Immer von bester Qualität.

-Es sollte nicht stauben, um die empfindlichen Lungen zu schonen.

-Es sollte nicht schimmlig oder muffig sein, um den empfindlichen    Verdauungsapparat nicht zu belasten.

-Es sollte Mitte bis Ende Blüte geerntet worden sein, damit es nicht zuviel Eiweiß und genügend Rohfaser hat.

-Es sollte möglichst grün sein, je grauer es ist desto weniger Vitamine sind noch enthalten.

-Wie viel: Alte Regel a 100Kg Körpergewicht = 1- 1,5 Kg Heu.

Ein Shetty wiegt ca. 220 Kg. Sollte das Tier zu dick sein, so kann man auch 1/4 durch Stroh ersetzen.

 

• Kraftfutter

Braucht ein Shetty eher selten, nur wenn es eine Leistung erbringt z.B. tägliches Fahren oder Reiten, Jungtiere, alte Tiere, Ende Trächtigkeit oder wenn die Stuten ein Fohlen führen und nicht genug gutes Weidegras vorhanden ist.

 

• Vitamine/ Mineralien

Das Weidegras liefert im Sommer genügend Vitamine, nur Mineralien müssen auch im Sommer gereicht werden, in Form von z.B. Mineralleckschalen o.ä.

Im Winter hat der Fachhandel viele, auch für Shettys, geeignete Müslis mit reduzierten Eiweis auf Lager, die alle Ansprüche an Vitaminen und Mineralien abdecken.

 

• Wasser

Immer sauber und zur freien Aufnahme.

 

Und so machen wir es:

 

Im Sommer stehen alle Pferdchen auf einer Weide.

Die Ponys die keine Leistung erbringen kommen erst auf die Weide wenn das Gras anfängt zu blühen.

 

Im Winter sind die Ponys in Gruppen sortiert:

- Tragende Stuten

- Hengste

- Jungtiere

- und der Rest

 

Tragende Stuten, Hengste und Jungtiere bekommen im Winter Heu satt. Nur unsere Fahrponys bekommen ihr Heu abgewogen, um lange Fresszeiten zu erreichen kommt das Heu in Netze.

 

Kraftfutter wird nach Bedarf einzeln in den Boxen gereicht.

 

Alle unsere Tiere bekommen Futterrüben, Rote Beete und Mohrrüben.

 

 

Wasser wird durch beheizbare Tränken zur Verfügung gestellt.

Gesundheitsvorsorge